geschichtliche Entwicklung
Der erste urkundliche Nachweis Berges stammt aus dem Jahr 1216 (Westf. Urkundenbuch VII, Nr. 124). In diesem Jahr tauschen die Klöster Oedingen (heute Lennestadt) und Rumbeck (heute Arnsberg) Ländereien in Berge und Seringhausen wegen ungünstiger Lage gegen Ländereien, die in ihrer Nachbarschaft liegen.
1302 überträgt Ritter Hermann von Plettenberg sein Recht an dem Hof Berge Kloster Oelinghausen. 1386 und 1424 sind die Herren von Meschede mit dem Hof in Berge belehnt.
Der Name Berge
Für die Ableitung des Ortsnamens Berge ist es notwendig, die Gründungsintention des Dorfes zu betrachten. Die Mansen (=Höfe) sowohl in der Siedlung Ardey als auch im Dorf Berge selbst wurden zur Versorgung des Reichsgutes Erwitte gegründet. Die Vergabe des Ortsnamen Berge (wie auch Anröchte = an der Höchte = an der Höhe) wird daher aus der Perspektive und Sichtweise von Erwitte aus vergeben worden sein. BERG ist mehrdeutig als Wort für hochliegende Orte wie WinterBERG und für Orte in tiefer Lage wie Lad-BERGen oder HemBERGen, die ihren Namen einem BARen (vgl. BARfuß) – wie die BERgipfel – baumlosen Flussuferstreifen verdanken.
Diese Ableitung des Ortsnamen Berge von der Höhenlage ist demnach eher wahrscheinlich als die von MÜLLER, HELMUT in seinem Buch „Anröchte. Geschichte seiner Ortschaften von den Anfängen bis um 1800 (Chronik Anröchte, Bd. 1. Anröchte 1993) dargestellte Vermutung, dass der Ortsname Berge von dem Wort „bergen“ in der Bedeutung von schützen abzuleiten sei.
Politisches Leben
1841 trat eine neue preußische Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen in Kraft. Mit ihr wurden auch hier nun Ämter, bestehend aus mehreren Gemeinden unter einem Amtmann gebildet. Zum Amt Anröchte, bei dem dieser Prozess im November 1843 abgeschlossen war, gehörten neben Berge zunächst weitere 12 Gemeinden, wobei sich bereits 1845 die Amtszugehörigkeit von 5 Gemeinden änderte, die Gesamtzahl sich zugleich aber auch um 5 auf insgesamt 18 erhöhte.
Die Gemeinde Berge, die seit 1826 bereits zum Verwaltungsbereich der ländlichen Bürgermeisterei Anröchte unter deren Leiter Ernst Carthaus (1778-1837) gehörte, verblieb als selbstständige Gemeinde beim Amt Anröchte bis zu dessen Auflösung im Jahr 1975.
Die kommunale Neuordnung von 1975
Auf die hiesige Region bezogen, wurden die Kreise Lippstadt und Soest 1975 zu einem neuen Kreis Soest zusammengeschlossen.
Aus dem Amt Anröchte wurde ebenfalls mit dem 1. Januar 1975 die neue Großgemeinde Anröchte gebildet, allerdings mit zwei Gebietsveränderungen: die Ortschaft Effeln, bisher zum Amt Rüthen gehörig, der Gemeinde Anröchte zugeordnet und die Ortschaft Seringhausen, bisher Teil des Amtes Anröchte, wurde in die Stadt Erwitte eingegliedert. Das Amt Anröchte hatte vor der Neugliederung 8.574 Einwohner, die neue Gemeinde Anröchte hatte am 1. Januar 1975 genau 533 Einwohner und 624 ha hinzugewonnen. Zum 1. Januar 2015 wohnten 11.134 Menschen in der Großgemeinde Anröchte, davon 698 in Berge.
Das Berger Wappen
Die Gemeindevertretung Berge beschloss am 21. Februar 1951 die Anschaffung eines Wappens. Bis auf geringe Korrekturen befürwortete das Staatsarchiv als gutachtende Stelle den Entwurf.
Das mit Urkunde vom 1. Oktober 1952 verliehene Berger Wappen wird wie folgt beschrieben:
In Gold (Gelb) unter einem roten Sparren ein rotes Winkeleisen und ein roter Schlägel schräggekreuzt. Sparren und Farben stehen für die Familie von Meschede, Schlägel und Winkeleisen für die Steinbruchindustrie.