Kirche St. Michael Berge

Heute gehört die Kirchengemeinde St. Michael Berge zum Pastoralverbund Anröchte. Der Pastoralverbund Anröchte wurde am 1. Juni 2001 per Dekret vom Erzbischof Degenhardt gegründet. Der Pastoralverbund Anröchte besteht neben St. Michael Berge aus den Gemeinden St. Nikolaus Altengeseke, St. Pankratius Anröchte, St. Maria Magdalena Effeln und St. Alexander Mellrich.

 

Bau des Kirchturms 1729-1737

Im Jahre 1717 wurde in der Generalvisitation bzgl. des alten Kirchturmes beschlossen, den Turm abzubrechen und neu zu bauen. Der Turm war so baufällig, dass keiner ihn mehr besteigen wollte. Pastor Wilhelm Allffes hat alles Bauholz und viel Geld (165 Reichstaler und sieben Groschen) bei Kollekten gesammelt, um die Baukosten zu senken. Es wurde auf Grund des baufälligen Kirchturms und der Kirche nötig, aus Sicherheitsgründen alles neu zu errichten, was die kleine Gemeinde fast in den Ruin getrieben hätte. Am 8. Mai 1730 hat man mit der Demontage des alten Turmes angefangen.

Der Bau des Kirchenschiffes St. Michael von 1746 -1750

Das alte Kirchenschiff der Berger Kirche, konnte aus Kostengründen nicht zusammen mit dem Neubau des Kirchturms durchgeführt werden, bis es 1746 zu einem tragischen Unglücksfall kam. Offensichtlich hat der 1734 massiv neu gebaute Kirchturm aus Rüthener Grünsandstein die Statik des ehemaligen Restgebäudes (Kirchenschiff) geschädigt, so dass es zum Einsturz des Gewölbes gekommen ist. Sicherlich ein Glück, dass sich keine Kirchenbesucher bei dem Einsturz des Gewölbes in der Kirche aufgehalten haben.

Das Kirchengebäude ist 62,50 Meter lang und 12 Meter breit. Der Glockenturm hat eine Höhe von 42 Meter. Die Kirche, einschiffig, dreijochig mit 5/8 Chorabschluss und mächtigem Turmunterbau atmet den Geist der Renaissance, obwohl einzelne Bauteile, wie die gerippten Kreuzgewölbe im Langschiff und Chor sowie die spitzbogigen Quergurte, noch ganz gotisch anmuten. Das Turmgewölbe zeigt schlichte Grate; Turmbogen, Schall-Löcher und Kirchenfenster sind rundbogig und erinnern an die Bauweise der Romanik bzw. der Renaissance. Auch das von Pfeilern eingefasste Portal an der Südseite ist rundbogig.

Panoramaaufnahme vom Innenraum unserer Kirche
360° Aufnahme der Kirche St. Michael Berge

Der Friedhof befindet sich rund um die Kirche:
genehmigte Satzung
Gebührensatzung


Orgel

Am 4. November 1844 schloss die Gemeinde mit Orgelbauer Carl Eggert aus Paderborn den Vertrag zum Neubau einer Orgel aufgrund eines Kostenvoranschlages vom 26. April 1844. Laut Schreiben vom 26. Juli 1845 arbeitet Eggert mit fünf Mann an der Orgel, die offenbar mit Verspätung im Jahre 1846 trotz einer vertraglichen Einbauzeit bis spätestens 29. September 1845 aufgestellt wurde.

Die Berger Orgel wurde als einmanualige Orgel gebaut aber schon für eine Erweiterung auf zwei Manuale vorgesehen. Die Orgel konnte am 2. August 1847 erstmals in Betrieb genommen werden. Die Firma Eggert baute seinerzeit 36 Orgeln dieser Art, wovon nur noch die Berger Orgel erhalten ist. Der Prospekt der Orgel ist aus Eichenholz gefertigt. Die Orgel besteht insgesamt aus 1.193 Pfeifen, die ihre Eigenberechtigung haben, aber in Harmonie zusammenklingen.

Glocken

Am Palmsonntag, dem 6. April 1952 um 15.00 Uhr fand die feierliche Glockenweihe durch Dechant Rickert aus Anröchte unter der Assistenz von Vikar Würminghaus (Mellrich) und Vikar Ebert (Anröchte) im Auftrag des Erzbischofs statt.

Die größte der Glocken ist dem St. Michael geweiht. Sie trägt auf ihrer Schulter die Inschrift:
 „St. Michael, streit Du für uns! Führ‘ uns zu Gott! Beschütze uns!“
Die Glocke ist seither die sog. Totenglocke. Gewicht 1.570 kg.

Die zweite Glocke ist der St. Agatha geweiht. Sie trägt auf ihrer Schulter die Inschrift:
„St. Agatha, durch deine Hand halt von uns fern Not, Tod und Brand.“
Sie ist seither die sog. Brandglocke. Gewicht 940 kg.

Die dritte Glocke, der Hl. Maria geweiht. Sie trägt auf ihrer Schulter die Inschrift:
„Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!“
Die Glocke ist seither die Glocke des „Engel des Herrn“ und der hl. Wandlung. Gewicht 620 kg.

Zu den Wochenendmessen läuten die ersten beiden Male (30 min und 15 min vor der Messe) alle drei Glocken - beim dritten kurzen Läuten, läutet nur die dritte Glocke (Marienglocke).
Zu den Werktagsmessen läuten die ersten beiden Male (30 min und 15 min vor der Messe) nur zwei Glocken (Agathaglocke und Marienglocke) - beim dritten kurzen Läuten, läutet nur die dritte Glocke (Marienglocke).

Turmuhr

Die rein mechanische Uhr wird durch zwei Gewichte angetrieben, welche mittels einer Handkurbel bis cirka in Höhe der Uhren aufgezogen werden. Ein großes Pendel bewegt sich und hält die Zahnräder in Bewegung. Über ein Gestänge und Seile, die zu einem Verteilerkreuz im oberen Teil des Turmes führen, werden die Zeiger der 4 Zifferblätter, die in alle Himmelsrichtungen zeigen, gesteuert. Die Uhr läuft so für 6 Tage.